Gesellschaftlicher Auftrag, menschlicher Faktor
„Als soziale Unternehmung, die sich seit Jahren - auch in der Zusammenarbeit und im Auftrag von Ämtern und Behörden mit entsprechendem Zuständigkeitsbereich - schwerpunktmässig mit dem Thema des zivilrechtlichen Kindesschutzes beschäftigt und eingehende Kenntnisse betreffend und Erfahrungen mit den darin liegenden komplexen, schicksalhaften und menschlich belastenden Fragestellungen hat, ist es uns wichtig, folgenden Aspekt herauszustellen. >>
Egal in welchem Land, egal in welcher Organisationsform - in den Augen und der Wahrnehmung eines Grossteils von - betroffenen - Teilen der Gesellschaft gibt es nur zwei Blickwinkel auf, zwei Meinungen betreffend die Handlungen und Auftragserfüllung von mit dem Kindesschutz befassten staatlichen Organisationen (ja, Kindesschutz ist eine hoheitliche Pflichtaufgabe…).
Im Fall der Fälle heisst es entweder: „Warum habt ihr nichts getan?“ Oder es heisst: „Was mischt ihr Euch eigentlich ein?“
Dazwischen gibt es - so oftmals die Wahrnehmung - nichts.
Dies ist das Los, mit dem sich Fachpersonen in solchen Behörden tagtäglich den Herausforderungen stellen, die unser Gemeinwesen - also somit wir alle - als zu erledigen „abdelegiert“. Tag für Tag. Woche für Woche. Monat für Monat. Jahr für Jahr.
Dies erledigen diese Fachleute, so unsere Erfahrungen, in der Regel mit grosser Professionalität, beträchtlichem Aufwand, einem Blick fürs Detail, Sinn für Pragmatismus und - für uns und für weitere Beteiligte von besonderer Bedeutung - mit Menschlichkeit.
Bei letzterem ist nicht zu vergessen: auch hier sind die Handelnden Menschen und keine KI.
Sie kennen Zweifel, Unsicherheit, Ambivalenz, Sorge etc. bei der Erledigung ihrer Aufgaben. Aufgaben, die im Kern darin bestehen, oftmals schwer wiegende Entscheidungen auf Basis unvollständiger Informationen zu treffen und diese zu vertreten.
Sich all diesem zu stellen und immer wieder den Versuch zu unternehmen, die bestmöglichen Lösungen im Sinne des gesellschaftlichen Schutzauftrags - den wir so aufgestellt haben (!) - zu entwickeln, dafür verdienen die Betreffenden gut 10 Jahre nach Start der KESBen mehr als nur zwei Blickwinkel, Rückmeldungen wie oben beschrieben.
Ein Dritter könnte sein, müsste sein, so denken wir. Er lautet:
„Danke, dass Ihr das macht! - (und dass somit ich das nicht erledigen muss…)“
https://www.nzz.ch/zuerich/die-versprechen-der-kesb-diese-statistik-zeigt-ob-sie-gehalten-wurden-ld.1835402